Schmetterlingswiese Demmerkogel
Heimat seltener Schmetterlinge
Erworben: 1980 und 1981
Größe: 16.309 m²
Lage: Demmerkogel, Gemeinde St. Andrä/Höch, Bezirk Leibnitz, Weststeiermark; Seehöhe 670 m
Art: Halbtrockenwiese
Besonderheiten
Lebensraum zahlreicher Schmetterlingsarten. Hier wurden absolute Raritäten nachgwiesen, wie z.B. der ganz seltenen Schmetterlinge Sackträgerschmetterling (Reisseronia gertrudae) oder der Spätsommer-Wolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia leucopsiformes). Dies sind nur zwei, von meheren hundert Schmetterlingsarten, die auf dieser Wiese nachgewiesen wurden.
"Die am Demmerkogel vorkommenden Falter sind zu mehr als 50 % in ihrem Bestand gefährdet. Dabei handelt es sich vor allem um Arten, die extensiv gepflegtes Grünland im Verband mit Hecken und Waldrändern zum Überleben benötigen. Durch mehrjährige Mähversuche am Demmerkogel und deren wissenschaftliche Auswertung konnte für die Schmetterlingsschutzwiese ein Mähprogramm erstellt werden, welches gewährleisten soll, daß ein Großteil der noch vorhandenen Falter ihre Nahrungspflanzen vorfinden können und so ihr Überleben gesichert ist" (Mag. Dr. Robert Schlacher - Steirischer Naturschutzbund).
Neben den Schmetterlingen wurden noch weitere, ansonsten eher selten zu beobachtende Insektengruppen, entdeckt, wie z.B. wespenartig gezeichnete Dickkopffliegen, Raubfliegen, die Wildbienen erbeuten, Hummelfliegen, seltene Heuschrecken, Wanzen und viele mehr.
Aufgrund dieser schutzwürdiger und gefährdeter Insekten wurde das Gebiet am 26. Mai 1988 als Naturschutzgebiet (Tierschutzgebiet) erklärt. Seit 2007 gehört die Schmetterlingswiese zum Natura 2000 Gebiet "Demmerkogel Südhänge, Wellinggraben mit Sulm-, Saggau- und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach"
An den Flächen grenzt ein Hainsimsen Waldmeister/Buchenwald an.
Oberhalb des önj Waldbestandes befindet sich die Demmerkogelwarte, in der man im Sommer zeitweise Exemplare der Fledermausart Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) beobachten konnte.
Wissenswertes
Diese Öko-Insel war die erste Fläche, die die önj im Rahmen der Aktion "Schüler retten Naturlandschaften" 1978 unter besonderem Einsatz der damaligen Landesleiter Hannes Stockner und Hermann Steppeler gekauft hat. Als "Schmetterlingswiese" ist sie sehr bekannt geworden.
Seit 2002 ist die Fläche verpachtet, weil nur eine regelmäßige Mahd die Erhaltung dieses einzigartigen Biotops gewährleistet. Der Pächter ist verpflichtet, die Wiese nach den oben genannten naturschutzfachlichen Vorgaben zu betreuen.
Ab dem Jahr 2015 erstellen wir gemeinsam mit Biologen eine aktuelle Artensliste.